Bulimie, auch als Ess-Brech-Sucht bezeichnet

Allein der Name ist die Kernaussage für diese Essstörung. Es werden große Mengen an Lebensmitteln, meist hochkalorische Nahrungsmittel, binnen kürzester Zeit gegessen bzw. verschlungen, und dann wieder erbrochen, um einer Gewichtszunahme vorzubeugen. Denn, obwohl die Betroffenen oft normalgewichtig bzw. eher sehr schlank sind, bestimmt die Angst vor einer Gewichtszunahme den Alltag. An Bulimie Leidende beschäftigen sich mit dem Thema "Dickwerden" eingehend und setzen alles daran, dieses zu vermeiden. Sie sind sportlich sehr aktiv, häufig werden Abführmittel eingenommen oder sie fasten. So gerät der Körper in einen Mangelzustand, auf die von Bulimie Betroffene mit einer Ess-Brech-Attacke reagieren. Auch kann es vorkommen, dass diese Attacken nicht nur durch Heißhunger auf etwas Essbares ausgelöst werden, auch werden sie oft eingesetzt, um innere Anspannung und Stress abzubauen.

Die Bulimie geht mit erheblichen körperlichen Folgen einher. Durch das Erbrechen des sauren Mageninhaltes kommt es zu Entzündungen der Speiseröhre und auch die Zähne tragen Schäden durch die Magensäure davon. Oft sind die Zähne verfärbt und neigen zu Karies, auch Zahnfehlstellungen sind zu beobachten, da die Säure die Zahnsubstanz aufweicht. Das Fasten, der Gebrauch von Abführmitteln und das wiederholte Erbrechen führen zu Störungen des Elektrolyt-Stoffwechsels. Es kann infolgedessen zu Herzrhythmusstörungen kommen, teilweise nimmt das Herz noch größeren Schaden.

Wie bei vielen Essstörungen stehen von einer Bulimie Betroffene eher ablehnend einer Änderung der Situation gegenüber. Wobei ein Umdenken doch lohnenswert wäre, besonders hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte und natürlich der Möglichkeiten, die dadurch entstehen könnten, wenn der Schwerpunkt des Alltags nicht mehr auf Gewicht, Essen und Sport liegt. Dadurch könnte sich mehr Qualität und auch Quantität an Zeit ergeben, sich Neuem zu öffnen oder vielleicht Altes, wofür keine Energie mehr vorhanden war, wieder aufzugreifen und weiterzuführen.